Fahrbericht Nissan Juke (2020)
Der Exotenstatus des ersten Nissan Juke spaltet die Meinungen. Der Erfolg gab Nissan Recht und
belohnte die Entschlossenheit, neue Wege zu gehen. Weltweit setzte Nissan über 1,5 Millionen
verkaufte Nissan Juke ab. 2019 bewies der japanische Autohersteller erneut Mut und präsentierte
die neu definierte Modellgeneration. Das Crossover-Modell tritt gereift auf.
Vor über zehn Jahren galt der Nissan Juke als Wegbereiter, heutzutage stellt das Angebot an BCrossover-
Modellen und SUV-Fahrzeugen den Kunden vor die Qual der Wahl. Der Frage, ob der
Nissan Juke die richtige Entscheidung ist, gehe ich in meinem ausführlichen Fahrbericht über den
EU Neuwagen auf den Grund.
Kaufgrund Design
Zu den entscheidenden Kaufkriterien im Segment der Crossover zählt das Design. Der neue Nissan
Juke polarisiert mit seinem Äußeren weniger als zuvor, weiß aber die Blicke auf sich zu ziehen.
Provozierte der erste Juke, setzt die zweite Generation auf eine gefälligere Ausführung. Weiß sich
durch sein eigenständiges Auftreten unverändert von den Mitbewerbern, wie dem VW T-Cross,
abzuheben.
Der Auftritt ist ausdrucksstark und schlägt mit den zweigeteilten Frontleuchten die Brücke zum
Urmodell aus dem Jahre 2010. Die Scheinwerfer sind in LED ausgeführt und fügen sich in die neu
interpretierte Front ein, sie sind nicht mehr aufgesetzt. Die Leuchten hinten verfügen ebenfalls über
LED-Licht und wurden von den Designern stimmig ins Heck integriert. Ein entscheidender
Unterschied zum Vorgänger.
Die versteckten hinteren Türgriffe hat man bei Nissan übernommen, wie den dynamischen
Dachverlauf. Die Silhouette ist geprägt von markanten Linien statt von Rundungen.
Personalisiere Deinen Juke
Das neue Blechkleid setzen die erhältlichen Lackierung gekonnt in Szene. Du kannst zwischen Uni-
Lackierungen, Metallic- und Premiumlackierungen oder Lacke in Perleffekt wählen. Die
Möglichkeiten das Fahrzeug zu personalisieren umfassen Zweifarblackierungen. Die Farbthemen
umfassen das Dach, die Spiegelkappen und Dachantenne. Das Paket für das Außendesign setzt bei
den Seitenleisten und Stoßfängern vorn wie hinten auf kontrastierende Farben.
Entsprechende Pakete verleihen dem Innenraum Farbe und Pepp. Die Sitze sind wahlweise in
Alcantara/Leder-Kombinationen oder Stoff/Kunstleder-Varianten erhältlich.
Die Personalisierung steigert Nissan bei Leasing und Finanzierung durch weitere
Ausstattungsmerkmale.
Neue Materialien heben die Qualität. Neben Oberflächen in neuer „Soft touch“ Ausführung finden
sich Elemente in Hartplastik, die den wertigen Auftritt nicht schmälern. Das gefällige Blechkleid
paart Nissan mit einem stimmigen Cockpit.
Moderne Konnektivität
Zu den neuen Technikraffinessen zählen im Nissan Juke das NissanConnect System. Im Bereich
Infotainment bietet mir der Juke die Möglichkeit mein Smartphone via Apple CarPlay oder Android
Auto in wenigen Schritten mit dem Fahrzeug zu vernetzen. Applikationen die ich auf dem Handy
favorisiere, kann ich im Nissan Juke über den Touchscreen bedienen. Dieser misst acht Zoll, liegt
gut im Blick und ist einfach in der Menüführung. Tasten finden sich für die Einheit der Klimaanlage
und sind problemlos anzusteuern. Die übersichtliche Gestaltung lenkt meinen Blick nicht von der
Straße ab.
Habe ich mein Smartphone dem Juke hinzugefügt, kann ich über den Google Assistant mit dem
Fahrzeug inklusive einer Sprachsteuerung kommunizieren. Mit Sprachbefehlen manövriere ich
mich im Test durch die Navigation. Der Zugriff auf TomTom Maps & Live Traffic stellt auf Reisen
Echtzeit-Verkehrsinformationen und weitere Infodienste zur Seite. Auf Informationen die
Radiosender ausstrahlen, muss ich mich im Nissan Juke nicht verlassen. Der Nissan Juke reagierte
umgehend auf Stau-Situationen und navigierte mich stressfrei ans Ziel. Eine aktivierte
Routenführung ist nicht von Nöten, um vor Sperrungen gewarnt zu werden.
Die Fahrzeugsteuerung aus der Ferne realisiert der Juke über die NissanConnect Services App. Ich
kann das Auto ver- und entriegeln, ohne den Juke in Sichtweite zu haben. Daten wie Reifendruck
oder Ölstand kann ich mittels App bequem von Zuhause aus abrufen. Wenn gewünscht, dient der
Nissan Juke Dir und Deinen Mitreisenden als neuer WLAN-Hotspot.
Musikfreunde werden dem BOSE Personal Plus Soundsystem schwer widerstehen können. Es ist in
den Ausstattungen Tekna und N-Design gegen Aufpreis erhältlich. Die Anlage verwöhnt Deine
Ohren mit acht Lautsprechern, inklusive UltraNearfield-Einheiten. Diese finden sich in den
Kopfstützen der beiden Vordersitze.
Assistenzsysteme unterstützen
Ausgestattet mit Fahrassistenten unterstützt Dich der Nissan Juke während der Fahrt. Das Crossover
erkennt andere Verkehrsteilnehmer sowie Fußgänger oder Radfahrer. Kreuzen diese Deine
Fahrbahn oder befinden sich im toten Winkel, der Juke greift ein.
Der intelligente Notbrems-Assistent kombiniert mit dem Spurhalte-Assistent ist in allen
Ausstattungen enthalten. Diese erkennen die weißen Fahrbahnmarkierungen und ein abkommen
von der Spur. Tritt dieser Fall ein, führt das System den Juke mit einem korrigierendem Brems- und
Lenkeingriff zurück in die Spur.
Der intelligente Totwinkel-Assistent hat den toten Winkel im Blick. Befindet sich dort ein Fahrzeug,
wirst Du gewarnt. Solltest Du diese Warnung ignorieren, führt der Nissan Juke eine leichte
Bremsung durch und verhindert ein überqueren der Fahrspur.
Die Fernlichtautomatik, die Verkehrszeichenerkennung oder das Notrufsystem eCall sind ein
weiterer Teil des Sicherheits-Paketes. Die Spurkontrolle erkennt Kurven und bremst je nach Bedarf
die Räder einzeln ab. Während die Fahrkomfortregelung Wankbewegungen ausgleicht und
Schlaglöcher abmildert.
In Verbindung mit der Automatik, dem DCT-Getriebe, setzt Nissan die ProPILOT Technologie um.
Der Nissan Juke kann sich mit Hilfe von ProPILOT dem Verkehrsfluss anpassen. Das System hält
den festgelegten Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug und den Juke in der Spur. Dies ist dem
Nissan auf geraden Strecken und in leichten Kurven im Test zuverlässig möglich. Der autonome
Stau-Assistent mit Stop-and-Go-Funktion bringt das Crossover-Modell wenn notwendig zum
Stehen und lässt ihn anfahren. Diese Vorgehensweise schont die Nerven und den
Kraftstoffverbrauch.
Mein getesteter Nissan Juke in der Ausstattung Tekna und in Verbindung mit dem Handschalter
konnte mich mit Nissan Safety Shield inklusive Bewegungserkennung und Querverkehrswarner
begeistern. Der Warner vor Querverkehr überwacht den Bereich hinter dem Nissan Juke. Habe ich
beim rückwärts ausparken Fahrzeuge die sich von der Seite nähern nicht im Blick, warnt mich die
Fahrhilfe zuverlässig.
Wie sicher der Nissan Juke ist, stellt das Fahrzeug mit fünf Sternen im Euro NCAP Crashtest unter
Beweis. Ausgestattet mit den erwähnten Sicherheitsmerkmalen erzielt der Nissan Juke Bestnoten.
Plattform und Nutzen
Basierend auf der CMF-B-Plattform des Renault-Nissan-Konzerns übertrifft der neue Nissan Juke
den Vorgänger. 75 Millimeter länger und 35 Millimeter breiter sowie 15 Millimeter höher, nehmen
die neuen Abmessungen der zweiten Generation Einfluss auf das Platzangebot.
Mit einem Außenmaß von 4,21 Meter und einem um zehn Zentimeter gewachsenen Radstand ist
das Raumgefühl im neuen Juke luftig. Großgewachsene können auf der Rückbank aufrecht sitzen
und erfreuen sich einer üppigen Beinfreiheit. Gegenüber der ersten Generation verzeichnet der
Raum am Knie ein Plus von 58 Millimeter.
Der Anstieg beim Gepäckraum wird mit 68 Liter beziffert. Der Kofferraum nimmt bei den
genutzten Sitzplätzen auf der Rückbank 422 Liter auf. Durch umlegen der Rücksitzlehnen im
Verhältnis 60:40 ist der Laderaum flexibel auf 1.305 Liter erweiterbar.
Die Ladekante ist weiterhin hoch, im neuen Modell ist die Kofferraumöffnung breiter geschnitten.
Die größere Heckklappe erleichtert mir das Be- und Entladen und schafft einen besseren Zugang
zum Kofferraum. Mit dem doppelten Ladeboden gleiche ich die darauf folgende tiefe Stufe aus. Mit
dem erhältlichen Fahrradträger und der Anhängerkupplung bietet der Nissan Juke zusätzlichen
Nutzwert.
Nissan Juke Ausstattungsstruktur
Das Angebot der EU Fahrzeuge eröffnet Nissan mit den Versionen Visia, Acenta und N-Connecta.
Den Platz der Topausstattung teilen sich in der zweiten Generation Juke die Version N-Design und
der Tekna. Das Sondermodell Enigma steht mit 500 limitierten Fahrzeugen für exklusives Design
und Konnektivität. Im Auto-Konfigurator kannst Du Dir Deinen favorisierten Nissan Juke
zusammenstellen. Mittels Lieferung per Spedition wird Dir Dein EU Neuwagen nach Hause
geliefert.
Motor und Getriebe
Unabhänigig von der gewählten Ausstattung findet sich unter der Haube ein Motor, der DIG-TTurbobenziner
mit drei Zylindern. Der 1.0 DIG-T ist in der Leistungsstufe 84 kW / 114 PS
erhältlich und an den Frontantrieb gekoppelt.
Der EU-Neuwagen spricht mit diesem Motor agil und spontan an. In Anbetracht von
Fahrzeuggewicht und Leistung ist dieses Fahrverhalten nicht zu erwarten. In 10,7 Sekunden erreicht
der Juke aus dem Stand Tempo 100. Mittels Overboost-Effekt hebt die Technik das maximale
Drehmoment von 180 Newtonmeter für zwanzig Sekunden auf 200 Newtonmeter angehoben. Diese
Kraft steht ab 1.750 Umdrehungen pro Minute bereit.
Der spritzige Vortrieb in der Stadt und auf der Landstraße verliert sich auf der Autobahn. Ein
Mitschwimmen ist kein Problem. Untermotorisiert bin ich im Nissan Juke 1.0 DIG-T nicht. Wenn
gewünscht erreichst Du mit dem Reimport eine Höchstgeschwindigkeit von 180 Stundenkilometer.
Der sechste Gang des Schaltgetriebes erweist sich als Schongang und trägt zu der vorbildlichen
Laufruhe bei.
Der Nissan Juke 1.0 DIG-T mit Frontantrieb läuft überraschend ruhig, ein Dreizylinder-Knattern
bleibt bis in die hohen Geschwindigkeiten und Drehzahlen aus. Niemals aufdringlich sticht der
Turbobenziner unter den Dreizylindern mit seiner akustischen Zurückhaltung positiv hervor.
In meinem Reimport Nissan Juke fand ich das serienmäßige Schaltgetriebe mit sechs Gängen vor.
Leicht geführt, geht der Gangwechsel auf ausreichend kurzen Wegen vonstatten.
Die Investition in das Doppelkupplungsgetriebe DCT ist eine Überlegung wert, da das DCT
harmonisch mit dem Dreizylinder 1.0 DIG-T agiert. Die Automatik verfügt über sieben Schaltstufen
und Schaltwippen am Lenkrad. Das Doppelkupplungsgetriebe DCT ist ausgenommen vom
Einstiegsmodell mit allen Ausstattungen kombinierbar.
Der im Nissan Juke verbaute Drive-Mode erlaubt mir beim Handschalter und dem
Doppelkupplungsgetriebe mittels Tastendruck zwischen den Fahrprogrammen zu wählen. Die
Unterschiede zwischen den Modi Normal, Sport und Eco sind in verschiedenen Bereichen zu
spüren. Wird die direkte Lenkung im aktivierten Sportprogramm schwergängiger, steigert der Juke
im Eco-Modus seine Effizienz.
In den Tests konnte ich mit dem Nissan Juke Reimport im Eco-Modus Verbrauchswerte von sechs
Liter realisieren. Abhängig vom gewählten Fahrmodus steigt der Verbrauch an Kraftstoff um einen
halben bis ganzen Liter. Im kombinierten Zyklus nach NEFZ verbraucht der Nissan Juke unter
besten Bedingungen laut Hersteller 5,2 Liter Benzin auf hundert Kilometer. Umgerechnet
entsprechen die WLTP-Werte meinen Erfahrungen mit dem Nissan Juke 1.0 DIG-T. Den
technischen Daten zu folge, sind die CO2-Emissionen mit 118 Gramm pro Kilometer nach NEFZ
zu beziffern. Nach dem WLTP-Messverfahren liegt der Verbrauch zwischen 135-142 Gramm. Die
Werte steigen bei den Modellen mit Doppelkupplungsgetriebe minimal. Der Motor erreicht mit
DCT einen Kraftstoffverbrauch von Liter. Kombiniert liegt der Verbrauch an CO2 beim Juke mit
Frontantrieb bei Gramm pro Kilometer. Der Motor erfüllt Euro 6.
Ob sich Fans über einen Nissan Juke Nismo freuen dürfen, ist weiterhin unklar. Trotz aller
Gerüchte, steht eine offizielle Ankündigung aus.
Nissan Crossover-Coupé
Im Segment der Crossover und B-SUV ist die Option des Allradantrieb selten gegeben und vom
Kunden nicht gefragt. Die Entscheidung darauf zu verzichten, übernimmt Nissan unverändert.
Im Test mit der zweiten Generation Juke habe ich den Allrad zu keiner Zeit vermisst.
Schneebedeckte Fahrbahnen kreuzten meinen Weg nicht und regennasse Straßen meisterte der EU
Neuwagen mit Frontantrieb souverän.
Das sichere Fahrverhalten bewahrte sich der Nissan Juke in den Tests, wie den Komfort.
Straßenschäden und starke Schlaglöcher filterte das Crossover eindrucksvoll ab. Verfügte mein
Fahrzeug über 19 Zoll Leichtmetallfelgen mit der Bereifung 225/45 R19. Die Auslegung des Nissan
Juke vereint den sportlichen Anspruch mit einem unerwartet hohen Niveau an Fahrkomfort.
Die schlechte Übersicht nach hinten raus bleibt bestehen. Dank dem Around View Monitor der mir
eine 360 Grad Rundumsicht gewährt, kann ich das SUV präzise und mühelos in enge Parklücken
manövrieren. Der Wendekreis beträgt 11,2 Meter.
Stand: März 2021