eisrennen zell am see

Eisrennen in Zell am See

 

Motorsport-Tradition reloaded: das Eisrennen in Zell am See

Das historische Eisrennen im österreichischen Zell am See kehrt nach fast 45 Jahren zurück! Zwei Tage lang werden vom 19. bis 20. Januar Amateure und Profis in verschiedenen Klassen gegeneinander antreten. Zahlreiche Teams und Hersteller werden ihre Leistungen unter Beweis stellen. Motorsportfans freuen sich auf ein ganz außergewöhnliches Ereignis.

Am Anfang war es noch ganz beschaulich. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnten die Wintergäste im schweizerischen St. Moritz einem besonderen Vergnügen beiwohnen. Skifahrer ließen sich von reiterlosen Pferden an einem Seil über Eis und Schnee ziehen. Diese Wintersportart nannte sich Skijöring und erfreute sich großer Beliebtheit. Und kurz darauf kamen einige Österreicher auf die Idee, daraus ein noch etwas spektakuläreres Ereignis zu machen. Statt Kaltblut-Pferden spannten sie Motorräder an das vordere Ende des Seils. Die Skifahrer waren nun deutlich schneller unterwegs. Das erste motorisierte Skijöring 1937 in Zell am See war eine große Attraktion beim Publikum. Doch der Zweite Weltkrieg unterbrach die Tradition.

Ein Festival der wagemutigen Kerle

Ab 1952 kehrte die Veranstaltung zurück als Dr.-Porsche-Gedächtnis-Skijöring. Das Eisrennen knüpfte einerseits an die Tradition an und erinnerte andererseits an den großen Automobilbauer und Motorsportpionier Ferdinand Porsche. Der hatte mit seiner Familie am Fuß des Bergs Schmittenhöhe in Zell am See gewohnt. Im Jahr darauf wurden erstmals Automobile zugelassen. Und in der Folge entwickelte sich das Motorsport-Event zu einem Grand Prix auf dem Eis. Der seinerzeit noch junge Sportwagenhersteller Porsche nutzte das aufsehenerregende Rennen, um seine neuesten Modelle zu präsentieren. Etwa den Porsche 356-Coupés oder den 550 Spyder. Draufgängerische Fahrer wie Richard von Frankenberg, Huschke von Hanstein, Otto Mathé oder Ernie Vogel begeisterten das Publikum mit wilden Drifts und riesigen Schneefontänen.

1974 fand das Rennen trotz Ölkrise statt. Aber dann passierte ein Unglück: Ein Unimog versank beim Schneeräumen im See, mitsamt Fahrer. Das war das Ende der beliebten Eisrennen in Zell am See.

Die Rückkehr des Eisrennens

Doch Ferdinand Porsche, der Urenkel des Technik-Pioniers, und der Nürnberger Sportwagenenthusiast Vinzenz Greger beleben das Event im Januar dieses Jahres erstmals wieder. Auf dem Sportflughafen von Zell am See werden sich die waghalsigsten Fahrer in ihren schnellen Kisten miteinander messen. Dabei sind neben modernen Tourenwagen auch historische Fahrzeuge. Unter den Piloten tummeln sich Legenden: Mit dabei ist zum Beispiel der Le Mans-Sieger Hans-Joachim Stuck, aber auch heutige Stars wie Richard Lietz, Mark Webber sowie der zweifachen Rallye-Weltmeister Walter Röhrl werden starten.

Die „GP Ice Race“ 2019 begeistert mit vielen traditionellen Elementen: Wie einst gibt es Wettbewerbe für Amateur- und Profifahrer, sowie Teams und Hersteller in diversen Klassen. Sogar das traditionelle Skijöring wird ein Revival erleben. Auch ein ganz besonderer Veteran wird mit von der Partie sein: Ein Porsche 550 Spyder, der früher Eigentum von Ferry Porsche war, wurde vor etwa 60 Jahren in Zell am See von dem deutschen Piloten Kurt Ahrens gefahren. Jetzt kehrt der Wagen zum Ort seiner Erfolge zurück. Vom Porsche 550 Spyder wurden weltweit seinerzeit nur 82 Stück verkauft. Einer der Käufer war der Schauspieler James Dean. Deshalb wird das Modell oft als „James Dean Posche“ bezeichnet. Für Motorsportfans gibt es also viel zu erleben am 19. und 20. Januar in Zell am See.